Lebensräume
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Eine Umgebung mit erstaunlicher Vielfalt

Durch das Zusammenspiel der Höhenstufen mit den verschiedenen Gesteins- und Bodentypen entstehen auf kleinem Raum die unterschiedlichsten Lebensräume.



Gebirgsbach
Gebirgsbach
Gebirgsbäche werden aus Quellen oder vom Schmelzwasser der Gletscher gespeist. Mitunter sind sie grau-braun bis milchig-trüb gefärbt. Diese Trübung („Gletschermilch“) entsteht durch den Transport fein zerriebenen Gesteins im Wasser.   

Lidmückenlarven: Lidmückenlarven besitzen am Bauch Saugnäpfe, mit denen sie sich an Steinen festsaugen. 
Köcherfliegenlarven, Bachforelle, Wasseramsel und Gebirgsstelze 
Hochgebirgssee

Im Bereich des Nationalparks Stilfserjoch gibt es über hundert Gebirgsseen. Die meisten liegen oberhalb der Waldgrenze. Das Leben in diesen Seen orientiert sich an den ständig niedrigen Temperaturen, den unwirtlichen winterlichen Bedingungen und dem geringen Nährgehalt des Wassers. Gebirgsseen sind nur spärlich von Lebewesen besiedelt. 

Hüpferling: Mit seinen Fühlern bewegt sich der Hüpferling stoßweise „hüpfend“ durch das Wasser. 
Wasserfloh: Der Wasserfloh filtert mit Hilfe von Wimpern und Borsten an seinen Beinen Algen aus dem Wasser. Bergforelle, Bergmolch und Wasserläufer


Auwald


Auwälder sind geprägt vom Wechsel zwischen Überflutung und Trockenzeiten. Das Leben im Wasser macht den Silberweiden, Schwarzpappeln, Grauerlen und Strauchweiden nichts aus. Bis zu 200 Tage können sie im Wasser stehen. Auwälder sind eine Arche Noah für viele Insekten. 

Rothalsiger Weidenbock: Der Rothalsige Weidenbock lebt von Juni bis September an Weidenblättern. 
Traubenkirsche-Gespinstmotte: Die Raupen der Traubenkirsche-Gespinstmotte spinnen einen seidigen Schleier, um sich vor Fressfeinden zu schützen.
Zebraspinne, Kernbeißer und Pirol


Fichtenwald

Fichtenwälder sind im Parkgebiet am weitesten verbreitet. Die immergrüne Fichte fühlt sich in Höhen zwischen 800 und 1.400 m am wohlsten. Sie lässt als stark schattender Nadelbaum nur selten andere Bäume und Sträucher aufkommen. Gräser und Zwergsträucher herrschen in der Krautschicht vor.

Moosglöckchen, Fliegenpilz, Buntspecht, Waldbaumläufer, Fichtenkreuzschnabel, Buchdrucker


Lärchen-Zirbenwald

Lärche und Zirbe steigen höher als die Fichte und bilden die natürliche Waldgrenze. Sie sind klimaresistent und nicht wählerisch in Bezug auf Gesteinsuntergrund und Boden. Die Zirbe ist eine äußerst langsam wachsende Baumart. Einzelne Zirben können über 1.000 Jahre alt werden. Die großen Zirbennüsse werden vom Tannenhäher im Unterwuchs versteckt.

Tannenhäher, Ringdrossel, Birkhuhn, Bergbaldrian, Krähenbeere


Zwergstrauchheide und alpine Rasen

Oberhalb von 2.200 m Meereshöhe kann kein Baum mehr wachsen. Grauerlengebüsche, Hochstaudenfluren, Zwergstrauchheiden, Gebirgsrasen sowie Almwiesen und -weiden kommen oberhalb der Baumgrenze oft mosaikartig miteinander vernetzt vor. Alle diese Formationen bestehen aus niederliegenden Pflanzen, die durch Polster- oder Zwergwuchs gekennzeichnet sind. Dazwischen finden sich spezielle Pflanzengesellschaften wie Windkanten oder Schneetälchen. 

Krummsegge: Die Krummsegge marschiert mit einer Wuchsgeschwindigkeit von 0,9 mm pro Jahr durch den Boden.
Gemsheide, Behaarte Alpenrose, Bergpieper, Hermelin


Felsen und Schuttkare


Im Bereich der Gipfel treffen wir Felsspaltengesellschaften an. Geeignete Pflanzenarten haben hier gelernt, mit nur winzigen Erdmengen auszukommen, Sie fassen in Rissen und engen Klüften Fuß und kommen sogar zum Blühen. Auf mehr oder weniger beweglichen Schutt- und Blockhalden kommen Schuttfluren vor. Um sich festhalten zu können, müssen Pflanzen ein äußerst regenerationsfähiges Wurzelsystem ausbilden. 

Gelber Alpenmohn, Alpen-Leinkraut, Mauerläufer, Steinbock, Schneemaus 
Amt für den Nationalpark Stilfserjoch
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